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Arbeitserfahrungen im Ausland

Eintauchen in Londons Großstadtluft, peruanischen Schulalltag und deutsche Sozialarbeit

Stapel Steine beim Sonnenuntergang

Für all die Abenteuerlustigen, die Tagträumenden, die Über-den-Tellerrand-Blickenden (und all jene, die es noch werden wollen), schreibe ich meine Eindrücke über bisherige Arbeitserfahrungen im Ausland nieder. Dieser Artikel soll eure Reiselust aufleben lassen und euch kleine Hinweise geben, wie ihr Pläne in die Tat umsetzten könnt. Also, los geht’s.

Verkehr in London

Au Pair in London

Nach meinem Maturaabschluss habe ich mit Hilfe meiner Englischlehrerin einen 3-monatigen Au-Pair Aufenthalt in London organisiert. Sie gab mir die Mailadresse einer Freundin, ich stellte mich vor, alles lief privat und problemlos ab. Wer keine Kontakte hat, kann über verschiedene Vermittlungsagenturen eine passende Familie suchen .

Die Vormittage habe ich mit den Kindern verbracht (mit Kinderwagen durch den london’schen Großstadttrubel) und die Nachmittage auf Märken, in Parks und in Cafés. Zusätzlich zur kostenfreien Übernachtung und Verpflegung bei der Familie habe ich ein Taschengeld (75£/6Stundenx5Tage) erhalten, das meine Alltagskosten gedeckt hat. Reich wurde ich davon nicht, zumindest nicht finanziell. Aber reich an neuen Eindrücken: allein in der großen weiten Welt, selbstständiges Organisieren, auch mal Fehler machen und lernen, dass mit ein bisschen Leichtigkeit (fast) alles machbar ist. Nachdem ich mein Sparschwein durch einen Gastrojob in Südtirol wieder aufgefrischt habe, startete ich mein nächstes Abenteuer:


Freiwilligenarbeit in Peru

Mit Unterstützung der OEW Brixen habe ich diesen Traum erfüllen können. Wichtig fand ich die Vorbereitungstreffen, in denen wir das Ungleichheitsverhältnis zwischen Globalen Norden und Süden reflektiert haben. Das empfehle ich von Herzen allen Reisenden, weil es zum einen das Verständnis von globalen Zusammenhängen im Verhältnis zu sich selbst schult (Fragen á la: Was ist (Neo-)Kolonialismus? Und was hat das mit mir, als weiße Person zu tun, die in den Globalen Süden reist?) und zum anderen notwendig ist, um das europäische Überlegenheitsdenken zu Verlernen (z.B. die problematische Annahme, dass nur Europa entwickelt und der „Rest“ der Welt unterentwickelt sei und gerettet werden müsse). Dieses eurozentristische Denken ist gefährlich, denn es versperrt den Zugang zum Dialog auf Augenhöhe. Und dieser ist die wichtigste Voraussetzung für das Reisen und Arbeiten im Ausland, denn er ermöglicht es, Menschen und deren Lebenssituationen wirklich kennenzulernen, frei von Vorurteilen (bzw. mindestens diese reflektierend). Ich habe also 3 Monate in Cajamarca in der MANTHOC Schule gearbeitet und mit den Kindern ein Kunst- und Gartenprojekt umgesetzt. Es war eine der prägendsten und schönsten Zeiten meines Lebens: Perus Menschen, Städte, Landschaften und mich selbst in neuen Situationen kennenlernen. Im Vorfeld habe ich mich mit der OEW in Verbindung gesetzt, ein Projekt ausgewählt und mit Unterstützung Kontakt mit der Schule aufgenommen. Von meinem (durch die Gastrojobs) Angesparten habe ich die Übernachtungen im Hostel von MANTHOC selbst gezahlt (250 NS/Monat), sowie auch die Flüge und die Lebenshaltungskosten (Essen 1xTag kostenlos). Für alle, die es anders gestalten wollen, gibt es Vermittlungsagenturen mit anderen Bedingungen.


Meine Spanischkenntnisse habe ich schnell verbessert und schon bald fließend gesprochen. Auch beim Sprachenlernen gilt es, mit einer Brise Leichtigkeit und Motivation sich nicht unterkriegen zu lassen, denn es macht Spaß und erweitert den Horizont. Und jetzt noch ein paar Worte zum:

Baby hält Hand

Praktikum in Deutschland

Nach meiner Rückkehr habe ich mich für das Studium der Sozialen Arbeit in Weimar beworben, dafür musste ich ein Praktikum absolvieren. Geübt vom privaten Organisieren, habe ich ein Mutter-Kind-Haus in Weimar kontaktiert und die Konditionen ausgehandelt (500 €/Monat). Auch wenn es sehr spannend war, habe ich das Praktikum nach 2 Monaten abgebrochen, weil ich doch lieber in Nähe zu Südtirol studieren wollte. Und auch das war wichtig zu erfahren: Wenn etwas nicht nach Plan läuft, ist das nicht schlimm, es gibt immer Alternativen und neue Türen, die geöffnet werden wollen.


Was kann ich euch also abschließend empfehlen?

Träumen und Pläne schmieden, sparen, klug investieren, Initiative ergreifen, flexibel sein, nichts aufschieben, loslegen und mit Leichtigkeit die Abenteuer mit offenen Armen empfangen.


Verena Pöhl

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